Bei der Entwicklung eines Arzneimittels geht es nicht nur um die offensichtliche Frage, ob das Medikament tatsächlich wirkt, sondern auch um viele andere grundlegende Fragen wie Löslichkeit, Darmresorption, Verabreichungsmethoden, Stoffwechsel, Ausscheidung und andere. Ein weiteres großes Risiko sind die Nebenwirkungen, vor allem wenn sie schwerwiegend sind. Manchmal werden diese aber erst entdeckt, wenn ein Medikament bereits auf dem Markt ist, was in erster Linie eine Tragödie für die betroffenen Menschen ist. Es ist auch ein finanzielles Desaster für die Entwickler von Medikamenten, die im Durchschnitt 1,3 Milliarden Dollar für die Entwicklung und Markteinführung eines Medikaments ausgeben. Jetzt haben Forscher der Nationalen Universität Asuncion in San Lorenzo, Paraguay, ein interpretierbares maschinelles Lernsystem entwickelt, das die Nebenwirkungen von Medikamenten allein auf der Grundlage der in klinischen Studien gesammelten Informationen vorhersagen kann, was möglicherweise Zeit, Geld und Menschenleben spart.