Science.News
7.10.2022

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Oct 7, 2022

In Angst erstarrt: Wie sich beängstigende Erinnerungen im Gehirn festsetzen

Normale Angst kann eine gute Sache sein - sie ist eine evolutionär bedingte Anpassung, die in unserer kalten, grausamen Welt eine warme, vorsichtige Besonnenheit vermittelt. Aber übermäßige Angst kann lähmend sein, der trockene Zunder für posttraumatischen Stress oder Angststörungen. Jetzt haben Forscher der Universität Linköping in Schweden einen wichtigen epigenetischen Mechanismus aufgedeckt, durch den das Gehirn seine Furchterinnerungen festigt. Sie zeigten an Ratten, wie die Ausprägung von Angst durch einen neuartigen Mechanismus verstärkt wird, bei dem ein als Histon-Methyltransferase PRDM2 bekanntes Protein herunterreguliert wird, was die Konsolidierung von Schreckenserinnerungen im Gehirn stärkt. Die Studie deutet auch auf einen neuen Mechanismus im Gehirn hin, der für pathologische Angstgedächtnisse bei Menschen mit Alkoholkonsumstörungen verantwortlich ist.

Quelle

Riccardo, B., Kanat, C., Michele, P., Li, X., Simon, S., Esi, D., Gaelle, A., Andrea, C., Wiskerke, J., Szczot, I., Ana, D., Louise, A., Eric, A., Claudio, C., Markus, H. & Estelle, B. (2022, 21. September). An epigenetic mechanism for over-consolidation of fear memories. Molecular Psychiatry. https://doi.org/10.1038/s41380-022-01758-6

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