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Fisetin: Ein vielversprechender Ansatz für die Förderung der kognitiven Gesundheit
Ein pflanzliches Antioxidans zeigt großes Potenzial zur Vorbeugung und Behandlung von Alzheimer und Parkinson.
Aaron Andrew Ang
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In einer Welt, in der die Lebenserwartung steigt und neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson zunehmen, gewinnt die Suche nach wirksamen Präventions- und Therapiemöglichkeiten immer mehr an Bedeutung. Ein vielversprechender Ansatzpunkt hierbei ist Fisetin, ein Flavonoid, das in verschiedenen Obst- und Gemüsesorten vorkommt und aufgrund seiner antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften als potenzieller Schutzfaktor für die kognitive Gesundheit gilt.
Was ist Fisetin?
Fisetin ist ein natürlich vorkommendes Flavonoid, das in vielen Lebensmitteln wie Erdbeeren, Äpfeln, Zwiebeln und Weintrauben enthalten ist. Seine neuroprotektiven Eigenschaften und seine Fähigkeit, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden, machen es zu einem vielversprechenden Kandidaten für die Förderung der kognitiven Gesundheit. Darüber hinaus wird vermutet, dass Fisetin antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften besitzt, die ebenfalls dazu beitragen können, die kognitive Funktion zu unterstützen und das Risiko neurologischer Erkrankungen zu verringern.
Warum ist Fisetin wichtig?
Neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson führen zum Verlust von Gehirnzellen und kognitiven Funktionen. Oxidativer Stress und Entzündungsprozesse spielen dabei eine wichtige Rolle. Fisetin könnte diesen Prozessen entgegenwirken und so die kognitive Gesundheit schützen.
Mögliche Vorteile von Fisetin:
· Verbesserung kognitiver Funktionen
Studien zeigen, dass Fisetin das Gedächtnis und die Lernfähigkeit verbessern kann, indem es die Bildung neuer Gehirnzellen fördert und gleichzeitig Entzündungsprozesse im Gehirn reduziert.
· Schutz gegen neurodegenerative Erkrankungen
In vitro-Studien deuten darauf hin, dass Fisetin die Bildung von Amyloid-Plaques und Tau-Proteinen reduzieren kann, die mit der Entwicklung von Alzheimer und anderen neurodegenerativen Erkrankungen in Verbindung gebracht werden.
· Verbesserte Durchblutung des Gehirns
Fisetin könnte die Durchblutung des Gehirns verbessern, was sich positiv auf die kognitive Funktion auswirken könnte.
· Verminderung von oxidativem Stress
Durch seine antioxidativen Eigenschaften kann Fisetin den oxidativen Stress im Gehirn reduzieren, der zu Schäden an den Gehirnzellen führen und die kognitive Funktion beeinträchtigen kann.
Was sagt die Wissenschaft?
In Tierversuchen wurde die Wirkungen von Fisetin auf das Gedächtnis und die Gehirnfunktion von Mäusen mit Alzheimer-ähnlichen Symptomen untersucht. Die vielversprechenden Ergebnisse dieser Studien legen nahe, dass Fisetin die Gedächtnisleistung verbessern kann, indem es die Neuroinflammation reduziert und die Bildung von Amyloid-Plaques im Gehirn hemmt, die mit der Alzheimer-Krankheit in Verbindung gebracht wird.
Studien am Menschen
Erste Humanstudien mit Fisetin sind vielversprechend, doch sind weiterer Untersuchungen erforderlich, um die Wirksamkeit und Sicherheit von Fisetin bei der Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen beim Menschen zu bestätigen.
Was sagt der Experte?
DDr. Dietmar Rösler, ein renommierter Experte auf dem Gebiet der Neuroprotektion und Leiter des Instituts INUMED in Österreich, hat einige wichtige Einblicke in das Potenzial und die Herausforderungen von Fisetin für die kognitive Gesundheit und Langlebigkeit gegeben.
Die positiven Auswirkungen von Fisetin auf die Gesundheit im Alter:
Der Verzehr von Lebensmitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln, die reich an Fisetin sind, könnte laut Dr. Rösler durchaus positive Auswirkungen auf eine Reihe von altersbedingten Gesundheitsproblemen haben.
Die zu erwartenden Vorteile wären, dass alle oxidationsbedingten Verschleißprozesse in unseren Zellen langsamer ablaufen könnten, weil wir sozusagen innerlich weniger „ranzig“ werden. Polyphenole wie Fisetin sind nichts anderes als zelluläre Blitzableiter. Konkret bedeutet das: weniger Zellalterung und DNA-Schäden, bessere Funktion des Immunsystems, aber auch mehr Energie durch besseren Schutz der mitochondrialen Zellkraftwerke. Das würde den Verlauf der meisten chronischen Krankheiten, die wir heute auf zellulärer Ebene verstehen können, mildern. Und der große Vorteil dabei ist, dass bei entsprechender Dosierung keine Nebenwirkungen zu erwarten sind.
Fisetin im Vergleich zu anderen Antioxidantien:
Da es bisher keine Humanstudien zu Fisetin gibt, sondern nur vielversprechende Ergebnisse aus Tierversuchen, warnt Dr. Rösler davor, vorschnell auf den "Hype-Zug" aufzuspringen. Er stellt jedoch fest, dass Fisetin zu den wirksamsten Senolytika zu gehören scheint und sich in eine Gruppe von bereits bekannter und bewährter Antioxidantien wie Resveratrol, Quercetin und Curcumin einreiht. Diese Nährstoffe werden von ihm seit Jahren zur Behandlung chronisch kranker Patienten angewendet.
Herausforderungen bei der Verwendung von Fisetin
Ein Hauptproblem, das den therapeutische Einsatz von Fisetin derzeit behindert, ist die Einstufung als “Novel Food” (neuartiges Lebensmittel) durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Das bedeutet: “Selbst wenn ein Nährstoff nachweislich Krankheiten wie Krebs oder Alzheimer heilen könnte, dürfte er aufgrund dieser Verordnung nicht auf den Markt gebracht werden”, so der Experte.
Zukunft und Hoffnung
Trotz der regulatorischen Herausforderungen bleibt Dr. Rösler optimistisch, was die zukünftige Bedeutung von Forschungsergebnissen für die Prävention und Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen angeht. Vielversprechende Ansätze sieht er vor allem im Bereich der Neuroprotektion, insbesondere bei der Alzheimer-Krankheit.
Referenzen
- Ravula, A. R., Teegala, S. B., Kalakotla, S., Pasangulapati, J. P., Perumal, V. & Boyina, H. K. (2021). Fisetin, potential flavonoid with multifarious targets for treating neurological disorders: An updated review. European Journal Of Pharmacology, 910, 174492. https://doi.org/10.1016/j.ejphar.2021.174492
- Bakhtiari, M., Panahi, Y., Ameli, J. & Darvishi, B. (2017). Protective effects of flavonoids against Alzheimer’s disease-related neural dysfunctions. Biomedicine & Pharmacotherapy, 93, 218–229. https://doi.org/10.1016/j.biopha.2017.06.010
- Hassan, S. S. U., Samanta, S., Dash, R., Karpiński, T. M., Habibi, E., Sadiq, A., Ahmadi, A. & Bunagu, S. (2022b). The neuroprotective effects of fisetin, a natural flavonoid in neurodegenerative diseases: Focus on the role of oxidative stress. Frontiers in Pharmacology, 13. https://doi.org/10.3389/fphar.2022.1015835
Publiziert
28.2.2024
Kategorie
Health
Wissenschaftliche Begriffe
Polyphenol
Polyphenole zählen zu den sekundären Pflanzenstoffen und kommen ausschließlich in Pflanzen vor. Sie befinden sich in den Randschichten von Obst, Gemüse und Getreide.
Senolytika
Senolytika sind Wirkstoffe, welche die Apoptose von gealterten (seneszenten) Zellen induzieren können und dadurch potentiell Alterserscheinungen reduzieren
Zelluläre Seneszenz
Der Prozess, der eintritt, wenn normale Zellen aufhören, sich zu teilen, und anfangen, entzündliche Moleküle freizusetzen, manchmal verursacht durch Telomerverkürzung, DNA-Schäden oder epigenomisches Rauschen. Trotz ihres scheinbaren "Zombie"-Zustands bleiben seneszente Zellen lebendig und schädigen benachbarte Zellen mit ihren entzündlichen Sekreten.
In einer Welt, in der die Lebenserwartung steigt und neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson zunehmen, gewinnt die Suche nach wirksamen Präventions- und Therapiemöglichkeiten immer mehr an Bedeutung. Ein vielversprechender Ansatzpunkt hierbei ist Fisetin, ein Flavonoid, das in verschiedenen Obst- und Gemüsesorten vorkommt und aufgrund seiner antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften als potenzieller Schutzfaktor für die kognitive Gesundheit gilt.
Was ist Fisetin?
Fisetin ist ein natürlich vorkommendes Flavonoid, das in vielen Lebensmitteln wie Erdbeeren, Äpfeln, Zwiebeln und Weintrauben enthalten ist. Seine neuroprotektiven Eigenschaften und seine Fähigkeit, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden, machen es zu einem vielversprechenden Kandidaten für die Förderung der kognitiven Gesundheit. Darüber hinaus wird vermutet, dass Fisetin antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften besitzt, die ebenfalls dazu beitragen können, die kognitive Funktion zu unterstützen und das Risiko neurologischer Erkrankungen zu verringern.
Warum ist Fisetin wichtig?
Neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson führen zum Verlust von Gehirnzellen und kognitiven Funktionen. Oxidativer Stress und Entzündungsprozesse spielen dabei eine wichtige Rolle. Fisetin könnte diesen Prozessen entgegenwirken und so die kognitive Gesundheit schützen.
Mögliche Vorteile von Fisetin:
· Verbesserung kognitiver Funktionen
Studien zeigen, dass Fisetin das Gedächtnis und die Lernfähigkeit verbessern kann, indem es die Bildung neuer Gehirnzellen fördert und gleichzeitig Entzündungsprozesse im Gehirn reduziert.
· Schutz gegen neurodegenerative Erkrankungen
In vitro-Studien deuten darauf hin, dass Fisetin die Bildung von Amyloid-Plaques und Tau-Proteinen reduzieren kann, die mit der Entwicklung von Alzheimer und anderen neurodegenerativen Erkrankungen in Verbindung gebracht werden.
· Verbesserte Durchblutung des Gehirns
Fisetin könnte die Durchblutung des Gehirns verbessern, was sich positiv auf die kognitive Funktion auswirken könnte.
· Verminderung von oxidativem Stress
Durch seine antioxidativen Eigenschaften kann Fisetin den oxidativen Stress im Gehirn reduzieren, der zu Schäden an den Gehirnzellen führen und die kognitive Funktion beeinträchtigen kann.
Was sagt die Wissenschaft?
In Tierversuchen wurde die Wirkungen von Fisetin auf das Gedächtnis und die Gehirnfunktion von Mäusen mit Alzheimer-ähnlichen Symptomen untersucht. Die vielversprechenden Ergebnisse dieser Studien legen nahe, dass Fisetin die Gedächtnisleistung verbessern kann, indem es die Neuroinflammation reduziert und die Bildung von Amyloid-Plaques im Gehirn hemmt, die mit der Alzheimer-Krankheit in Verbindung gebracht wird.
Studien am Menschen
Erste Humanstudien mit Fisetin sind vielversprechend, doch sind weiterer Untersuchungen erforderlich, um die Wirksamkeit und Sicherheit von Fisetin bei der Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen beim Menschen zu bestätigen.
Was sagt der Experte?
DDr. Dietmar Rösler, ein renommierter Experte auf dem Gebiet der Neuroprotektion und Leiter des Instituts INUMED in Österreich, hat einige wichtige Einblicke in das Potenzial und die Herausforderungen von Fisetin für die kognitive Gesundheit und Langlebigkeit gegeben.
Die positiven Auswirkungen von Fisetin auf die Gesundheit im Alter:
Der Verzehr von Lebensmitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln, die reich an Fisetin sind, könnte laut Dr. Rösler durchaus positive Auswirkungen auf eine Reihe von altersbedingten Gesundheitsproblemen haben.
Die zu erwartenden Vorteile wären, dass alle oxidationsbedingten Verschleißprozesse in unseren Zellen langsamer ablaufen könnten, weil wir sozusagen innerlich weniger „ranzig“ werden. Polyphenole wie Fisetin sind nichts anderes als zelluläre Blitzableiter. Konkret bedeutet das: weniger Zellalterung und DNA-Schäden, bessere Funktion des Immunsystems, aber auch mehr Energie durch besseren Schutz der mitochondrialen Zellkraftwerke. Das würde den Verlauf der meisten chronischen Krankheiten, die wir heute auf zellulärer Ebene verstehen können, mildern. Und der große Vorteil dabei ist, dass bei entsprechender Dosierung keine Nebenwirkungen zu erwarten sind.
Fisetin im Vergleich zu anderen Antioxidantien:
Da es bisher keine Humanstudien zu Fisetin gibt, sondern nur vielversprechende Ergebnisse aus Tierversuchen, warnt Dr. Rösler davor, vorschnell auf den "Hype-Zug" aufzuspringen. Er stellt jedoch fest, dass Fisetin zu den wirksamsten Senolytika zu gehören scheint und sich in eine Gruppe von bereits bekannter und bewährter Antioxidantien wie Resveratrol, Quercetin und Curcumin einreiht. Diese Nährstoffe werden von ihm seit Jahren zur Behandlung chronisch kranker Patienten angewendet.
Herausforderungen bei der Verwendung von Fisetin
Ein Hauptproblem, das den therapeutische Einsatz von Fisetin derzeit behindert, ist die Einstufung als “Novel Food” (neuartiges Lebensmittel) durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Das bedeutet: “Selbst wenn ein Nährstoff nachweislich Krankheiten wie Krebs oder Alzheimer heilen könnte, dürfte er aufgrund dieser Verordnung nicht auf den Markt gebracht werden”, so der Experte.
Zukunft und Hoffnung
Trotz der regulatorischen Herausforderungen bleibt Dr. Rösler optimistisch, was die zukünftige Bedeutung von Forschungsergebnissen für die Prävention und Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen angeht. Vielversprechende Ansätze sieht er vor allem im Bereich der Neuroprotektion, insbesondere bei der Alzheimer-Krankheit.
Referenzen
- Ravula, A. R., Teegala, S. B., Kalakotla, S., Pasangulapati, J. P., Perumal, V. & Boyina, H. K. (2021). Fisetin, potential flavonoid with multifarious targets for treating neurological disorders: An updated review. European Journal Of Pharmacology, 910, 174492. https://doi.org/10.1016/j.ejphar.2021.174492
- Bakhtiari, M., Panahi, Y., Ameli, J. & Darvishi, B. (2017). Protective effects of flavonoids against Alzheimer’s disease-related neural dysfunctions. Biomedicine & Pharmacotherapy, 93, 218–229. https://doi.org/10.1016/j.biopha.2017.06.010
- Hassan, S. S. U., Samanta, S., Dash, R., Karpiński, T. M., Habibi, E., Sadiq, A., Ahmadi, A. & Bunagu, S. (2022b). The neuroprotective effects of fisetin, a natural flavonoid in neurodegenerative diseases: Focus on the role of oxidative stress. Frontiers in Pharmacology, 13. https://doi.org/10.3389/fphar.2022.1015835
Publiziert
28.2.2024
Kategorie
Health
Wissenschaftliche Begriffe
Polyphenol
Polyphenole zählen zu den sekundären Pflanzenstoffen und kommen ausschließlich in Pflanzen vor. Sie befinden sich in den Randschichten von Obst, Gemüse und Getreide.
Senolytika
Senolytika sind Wirkstoffe, welche die Apoptose von gealterten (seneszenten) Zellen induzieren können und dadurch potentiell Alterserscheinungen reduzieren
Zelluläre Seneszenz
Der Prozess, der eintritt, wenn normale Zellen aufhören, sich zu teilen, und anfangen, entzündliche Moleküle freizusetzen, manchmal verursacht durch Telomerverkürzung, DNA-Schäden oder epigenomisches Rauschen. Trotz ihres scheinbaren "Zombie"-Zustands bleiben seneszente Zellen lebendig und schädigen benachbarte Zellen mit ihren entzündlichen Sekreten.
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